Bräunsdorf >>SKH M.- A.- Nexö<<

  • Alles gut Frank... Ich hatte heute einfach keine Muße mich an den Rechner zu setzen. Mein Kopf ist noch voller Eindrücke vom Wochenende, welche es noch zu sortieren gilt. Ich bin einfach immer noch überwältigt von diesem massenhaften Andrang.

    Sigrid hat mir gerade mitgeteilt das Auf Grund des großen Interesses die Veranstaltung am 31.10.24 wiederholt wird. Treffpunkt ist wieder 14:00 Uhr am Heimeingang, mit anschließendem Rundgang durchs Gelände und danach mit Vorträge und Erläuterungen in der Kapelle. Alles nochmal alles auf Anfang. 😉

    Wenn ich dem Ort nicht so fern wäre, wäre ich dort wieder anzutreffen. So bleiben mir nur die besten Wünsche und den Hut vor dem Kulturverein Bräunsdorf zu ziehen!!!

    Ümmer suutje un gediegen, wat nich fardig warrt, blifft liggen!

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    Andreas Krumrei im Eingangsbereich der ehemaligen Kapelle am früheren Heim für schwererziehbare Kinder in Bräunsdorf. Bild: Stefan Tschök


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    Freiberg

    27.10.2024

    Zeitzeugen berichten über Erlebtes im Heim für schwererziehbare Kinder Bräunsdorf: „Ich war ein wenig aufsässig“

    Von Stefan Tschök

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    Lost place in Oberschöna: Ehemalige Heimbewohner eines der größten Spezialkinderheime in der DDR treffen sich regelmäßig. Zum 200. Geburtstag war das Interesse riesig.

    Bräunsdorf.

    Dass Gebäude, die den verfallenden Charme von Lost Places haben, immer wieder Neugierige zuhauf anziehen, ist eine Binsenweisheit. Aber dass es runde 300 Interessenten anlässlich des 200. Geburtstages des ehemaligen Landeswaisenhauses in den Oberschönaer Ortsteil Bräunsdorf ziehen würde, war dann doch auch für die Ausrichter vom Kulturverein Schul- und Bethaus Bräunsdorf eine Überraschung. Das Areal auf dem Gelände des ehemaligen Rittergutes wurde als Landeswaisenhaus genau am 26. Oktober 1824 in Betrieb genommen.

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    Viele Jahrzehnte lang waren die Gebäude eine „Korrektionsanstalt für kriminelle Kinder“, später eine „Fürsorge- und Erziehungsanstalt“ und in Zeiten des Nationalsozialismus eine „Korrektionsanstalt für asoziale und arbeitsunwillige Erwachsene“. Später, in der DDR, dienten die Gebäude erst als Jugendwerkhof und danach als Spezialkinderheim für schwererziehbare Kinder.

    „Margarine aus Pappeimern anstelle von Butter und Marmelade“

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    Das Heim in Bräunsdorf wurde 1999 geschlossen. Seither sind die Gebäude dem Verfall preisgegeben. Bild: S. Tschök


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    Einige der ehemaligen Heimbewohner dieses Spezialkinderheimes treffen sich regelmäßig. Zu ihnen gehört Andreas Krumrei. Der heute 61-Jährige war von 1976 bis 1978 zwei Jahre lang Heimbewohner in Bräunsdorf. Danach befragt, was dazu geführt hat, dass er von zu Hause weg in das Heim musste, erzählt Krumrei seine Geschichte. Er habe in Rostock mit seiner alleinerziehenden Mutter gewohnt und eigentlich nichts weiter getan, als ab und an nachmittags ein paar Stunden Schule geschwänzt. „Na und ein wenig aufsässig war ich wohl auch“, gibt er unumwunden zu.


    Jedenfalls schien den staatlichen Organen der DDR das Verhalten von Andreas Krumrei reif dafür, ihn mit Beschluss des Referats Jugendhilfe quer durch die gesamte Republik von Rostock nach Bräunsdorf im heutigen Sachsen zu schaffen und in das Heim einzuweisen.

    Andreas Krumrei ist anzumerken, dass ihn das Erlebte aus seiner Jugendzeit auch heute noch bewegt. „Wir waren wie eingesperrt. Zwar durften wir die Schule besuchen, aber auch die befand sich im Heimgelände. Ausgang gab es keinen. Wir waren de facto eingesperrt“, berichtet er der „Freie Presse“ am Wochenende. Ganze zwei Mal im Jahr durfte seine Mutter ihn besuchen.


    Danach befragt, wie die Lebensbedingungen im Heim waren, schildert Krumrei, dass alles nach einem festen Plan ablief. „Wir hatten kaum Freiräume, und selbst die Qualität des Essens war schlecht; es gab Margarine aus Pappeimern anstelle von Butter und Marmelade.“ Krumrei macht in dem Gespräch deutlich, dass es für ihn sehr wichtig ist, dass auch an diesen eher weniger bekannten und beklemmenden Teil der DDR-Geschichte erinnert wird.


    Tatsächlich haben Besucher, wenn sie sich im Gelände bewegen, das Gefühl, dass es sich bei dem Areal um eine autarke Einrichtung handelt. Immerhin wurden hier bei maximaler Belegung bis zu 800 Menschen untergebracht. Das Gelände beherbergt eine Vielzahl von Funktionsgebäuden. So gibt es neben mehreren Wohnhäusern eine Schule, eine Sporthalle, ein Verwaltungsgebäude, ein Waschhaus, eine Krankenstation und verschiedene Werkstätten.


    Einzig die sogenannte Kapelle, die ebenfalls zum Heim gehörte, befindet sich außerhalb des eigentlichen Heimgeländes. Die Einrichtung wurde im Jahr 1999 geschlossen und ist seither mehr oder weniger dem Verfall preisgegeben. Erschwerend für die mögliche Sanierung kommt hinzu, dass einzelne Flurstücke an unterschiedliche Eigentümer verkauft worden sind, was eine koordinierte Entwicklung schier unmöglich macht.

    Die Mitglieder im Kulturverein Schul- und Bethaus Bräunsdorf jedenfalls haben mit der Veranstaltung anlässlich des 200. Geburtstages des Kinderheimes sowohl mit einer Führung über das Gelände als auch mit Kurzvorträgen zur Geschichte des Hauses eindrucksvoll an die wechselvolle Geschichte einer der größten Einrichtungen dieser Art in der damaligen DDR erinnert.

    Einige der ehemaligen Heimbewohner des Spezialkinderheimes treffen sich regelmäßig. Jährlich erinnern sie sich gemeinsam. Über das große Echo zum Jubiläumswochenende haben sie sich sehr gefreut. (tschö)

  • Unser guter Waldi hat mich angerufen. Habe mich riesig über das Lebenszeichen gefreut. Es geht ihm den Umständen entsprechend gut.

    Ich darf euch alle grüßen und das richte ich sehr gerne aus. Katze, alias Joachim K. war auch bei der Veranstaltung dabei, und in Begleitung mit einer ehemaligen Bediensteten des Heimes. Deren Name ist mir bekannt, ich möchte ihn aber (weil sie nicht auf uns zukamen) hier nicht öffentlich mitteilen.

    Ich sehe es als weiteren Beweis der Mauer des Schweigens, doch in der Hoffnung verbleibend mich arg zu täuschen.

    Ümmer suutje un gediegen, wat nich fardig warrt, blifft liggen!

  • Mein Kopf ist noch voller Eindrücke vom Wochenende, welche es noch zu sortieren gilt. Ich bin einfach immer noch überwältigt von diesem massenhaften Andrang.

    ... interessant der Artikel und sicher auch ereignisreich das Wochenende .... ich bin ja immer etwas neugierig, so hatte ich überlegt, vielleicht auch mal Bräunsdorf ..(und Andy mal wieder) kennenzulernen, dacht mir nur, ist vielleicht eine kleine Runde, die vielleicht unter sich bleiben möchte, dass es aber sooo Viele waren .... es ist schön, dass Geschichte nicht ganz vergessen, beiseite geschoben wird ....vielleicht geschieht das auch mal mit anderen ehemaligen Heimen (zb Moritzburg ...die Anlage ist ja nun keine Brache geworden ... sicher leben noch einige Ehemailige - was ist aus Ulli geworden) .....


    <3

    Aus einem traurigen Arsch kommt niemals ein fröhlicher Furz.

    Martin Luther

  • Kupfi, wie weit hast du es nach Bräunsdorf? Ich glaube mal ca. 100 km recherchiert zu haben, beim Bowlen damals, in Fraureuth.

    Du und Hala, als Forums-UR-gesteine auf'm Bräunitreffen, dat wär doch wat!

    LG, Krumi

    Ümmer suutje un gediegen, wat nich fardig warrt, blifft liggen!

  • Hala, als Forums-UR-gesteine auf'm Bräunitreffen, dat wär doch wat!

    LG, Krumi

    ... also ich wäre interessiert .... (wie auch an der "Neubelebung" vom Bowling in Fraureuth .....) .... so "dichtgedrängt" sind die Sporttermine ja nicht mehr ...


    ;)

    Aus einem traurigen Arsch kommt niemals ein fröhlicher Furz.

    Martin Luther

  • Wenn man aber zu faul ist, sich unter normale Menschen zu begeben ?

    --- manchmal ist es aber auch gar nicht so einfach, sich "unter normalen Menschen" zu begeben --- merkt man hier in der "einsamen Provinz" .... da kann man stundenlang laufend im Wald oder Ort unterwegs sein, ohne nen Menschenwesen zu sehen, geschweige zu sprechen .....(Lebewesen kann man ja nicht schreiben, das sieht man hier zuhauf ...Reh, Wildschwein, Hirsch Fuchs ..selbst Wolf) ... da ist es schon gut, dass man nen Zug vor der Tür hat .... (zb noch Richtung Berlin ... andere Richtung ...Wittenberge, Schwerin, Hamburg wird ja wieder mal gebaut ....) ... diesen einsamen Zustand bemerkt man schmerzhaft jetzt im Pensionärsalltag ... früher war ich ja laufend unterwegs ....:(

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    Martin Luther

  • Oh, Martini gibt es also auch nicht mehr. R.I.P. 🕯️

    Er hat sich sehr für die Anerkennung der Heimkinder eingesetzt und wahrscheinlich viel bewegt.

    Möge er nun seinen Frieden finden. 🙏🏻

    Ümmer suutje un gediegen, wat nich fardig warrt, blifft liggen!

  • Oh, Martini gibt es also auch nicht mehr. R.I.P. 🕯️

    Er hat sich sehr für die Anerkennung der Heimkinder eingesetzt und wahrscheinlich viel bewegt.

    Möge er nun seinen Frieden finden. 🙏🏻

    Aber der Film ging doch nicht über Martini, zumal er ein Jahr jünger ist...

  • Moin euch allen.

    Kupfer : Aber Martini war doch in Freistatt oder? Dann ging es ja doch, zumindest irgendwie über ihn, als ehemaligen Insassen dieser Einrichtung. Mit Martini haben wir einen Kämpfer verloren, auch wenn seine Beiträge durch unzählige Verlinkungen sehr schwer zu lesen waren. Es ist die letzten Jahre auch sehr ruhig um ihn hier im Forum geworden. Doch ich denke es wird sich der Sache "Heimkinder" bis ans Lebensende verschrieben haben.

    Unser nächstes Bräunsdorf -Treffen ist bisher vom 13. - 15.06.2025 geplant. Der Haupttag des Treffens ist Samstag, der 14.06.25. Dieser Termin steht aber noch nicht fest, WIR müssen schauen ob mein beantragter Urlaub genehmigt wird. Aber du & Hala schauen uns ja regelmäßig ins Nest 😉😂 und so werdet ihr später den genauen Termin sicher erlesen können. Willkommen seit ihr beide uns Bräunis sehr gerne.

    Liebe Grüße und eine schöne Woche an den tollen Haufen und die anderen hier Lesenden.

    Euer Krumi

    Ümmer suutje un gediegen, wat nich fardig warrt, blifft liggen!

  • .. ich schau mal ...(kurzfristig) ..weiß net, verschluter immer so manch Lauf,- Wandertermin .... und wenn ich mir mal nen Termin merke (trotz doppelter Speicherung von Terminen), kommt Frau mit nen kurzfristigen Reisetermin dazwischen ... halt das normale Leben ....


    :(

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    Martin Luther

  • Normale Menschen ist gut, ansteb... 😂

    Es ist toll, was die, vom Heimatverein organisierte, Veranstaltung losgetreten hat. Ich werde immer wieder darauf angesprochen, wie es denn war, ob das stimmt, was da so "unter der Hand" erzählt wird usw. Selbst auf Tom haben mich Leute angesprochen, die da waren, da sie ihn sonst ja nicht gehört hätten. An dem Tag waren so viele Leute da, das ich die gar nicht gesehen habe 🙈 aber es halt so bissl nach und da kommt etwas Bewegung rein. Sehr schön 😍

  • Hallo, keine schönen Nachrichten. Hans S. ist letzte Nacht ins Krankenhaus gekommen, Verdacht auf Lungenentzündung, was sich leider bestätigt hat. Sigrid hat heute bei uns angerufen, ihm geht es wohl soweit, trotz allem, gut. Er hängt am Tropf und es heißt Daumen drücken. 🍀✊

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