Freundschaften im Kinderheim

  • Im Heim in dem ich untergebracht war, sah man es nicht gerne wenn man Freundschaften schloss. Diese wurden sofort unterbunden. Warum man das nicht gerne sah, ist mir bis heute ein Rätsel geblieben.

    Heute tue ich mich sehr schwer damit, überhaupt Freundschaft zu schließen und auch zu halten, egal wie gern ich auch jemanden habe und ich muss wirklich daran arbeiten, das Freundschaften nicht deswegen wieder zerbrechen.

    Wie es bei Euch gewesen?

    Hattet Ihr Freunde im Heim?

    Hat diese Freundschaft dann auch weit über die Heim Zeit gehalten?

    Erzählt doch einfach mal, wie Ihr es mit Euren Freundschaften gehalten habt.

  • Ich hatte auch eine Freundin. Sie hieß Gabriele. Leider weis ich nichts über ihren Verbleib. Briefe aus einem anderen Heim, wohin ich später kam, an sie waren verboten. Ich hätte so gerne etwas über sie erfahren. Sie war meine Fluchthelferin aus dem Heim. Was leider misslang.

    ty

  • Hatten wir nicht alle Freunde im Heim. Wenn man im gleichen Boot sitzt, schweißt das zusammen. Den der hier wie folg, ich sag mal misshandelt wurde, habe ich vor 13 Jahren wieder getroffen...

    ...aus Heimerlebnisse


    Wir waren schön essen, er hatte seine Frau dabei und ich meine damalige Freundin. Es war im Großen und Ganzen sehr nett, der Erinnerungsaustausch und die Erkenntnis der Fehler, die man früher gemacht hat, denn wir waren ja nicht umsonst im SKH. Aber auch sich über die nachfolgende Zeit im Rückblick auszutauschen war interessant und eigentlich froh zu sein, das man aus einstigen Fehlern gelernt hat. Wir haben uns noch ne Zeit geschrieben und telefoniert aber irgendwann verlief sich das.

    Wenig hervortreten, viel leisten - mehr sein als scheinen.

    Alfred von Schlieffen

  • Hatten wir nicht alle Freunde im Heim. Wenn man im gleichen Boot sitzt, schweißt das zusammen. Den der hier wie folg, ich sag mal misshandelt wurde, habe ich vor 13 Jahren wieder getroffen...

    Gut, aber das mag von Heim zu Heim damals anders gewesen sein. Ich war acht Jahre lang in einer Gruppe mit 30 Mädchen. Freundschaften kamen nicht auf, kein Gemeinschaftsgefühl. Jeder war sich selbst der nächste. Es wurden sogar Mädchen von der Erzieherin, damals eine Nonne, ausgesucht, die Mittags nach der Schule bei Ihr antreten mussten um dann Bericht (um es mal höflich auszudrücken) über die anderen oder einige Mädchen machten. Wie sollen da Freundschaften oder Vertrauen entstehen?

    Wir waren nur Leidensgenossen, aber keine Freunde.

  • Ich hatte in meiner Heimzeit zwar auch Freunde, einige Freundschaften hielten auch noch ein paar Jahre danach, aber ich glaube ein gewisses Maß an Zwietracht und Mißtrauen unter Heimkindern ist gewollt. Denn wenn alle gut zusammenhalten würden und dem Anderen vertrauen könnten würden die Erzieher ganz schnell die Kontrolle verlieren.

    So funktioniert das System "Heim" !

  • Freundschaften im Heim?

    Zu meiner Zeit, und in den Heimen wo ich untergebracht war, unmöglich.

    Die Nonnen, Diakonissen und Erzieher haben es gut verstanden Misstrauen zu säen und die Kinder gegeneinander auszuspielen.

    Jeder belauerte jeden, jeder meldete jeden, und es herrschte eine gruselige Atmosphäre, denn man stand ständig unter Druck.

  • Gut, aber das mag von Heim zu Heim damals anders gewesen sein. Ich war acht Jahre lang in einer Gruppe mit 30 Mädchen. Freundschaften kamen nicht auf, kein Gemeinschaftsgefühl. Jeder war sich selbst der nächste. Es wurden sogar Mädchen von der Erzieherin, damals eine Nonne, ausgesucht, die Mittags nach der Schule bei Ihr antreten mussten um dann Bericht (um es mal höflich auszudrücken) über die anderen oder einige Mädchen machten. Wie sollen da Freundschaften oder Vertrauen entstehen?

    Wir waren nur Leidensgenossen, aber keine Freunde.

    Du triffst es auf den Punkt! Wir wurden quasi zu Einzelgänger*innen "erzogen". LG

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