Das Morgengedicht
Freitag, der erste Tag im Mai,
schön ist der Morgen und nebenbei
sind es gegen Acht immerhin schon 10 Grad.
Auch gibt sich schöner Sonnenschein,
das sollte vorerst mal erfreu´n.
Und wie der Tag noch werden mag:
Am Vormittag kaum Wolken zu sehen
Sonne wird´s also weiter geben,
nachmittags sind Sonne und Wolken angesagt.
Ein Südwestwind geht schwach, in Böen mäßig.
Bei den Tageshöchstwerten man 14 Grad sieht,
nachts aber nur 6 Grad. Und sonst zum Tag:
Der 1. Mai* ist, nebenbei, hier bemerkt,
natürlich auf jeden Fall von Wert,-
denn er ist in Deutschland gesetzlicher Feiertag.
Man nehme ihn erstmal als guten Grund,
für die, auch wichtige, eigene Erholung,
egal ob man dazu "Tag der Arbeit" sagt.
Eine Definition für Genannten steht bereit,-
er wurde einst als "Feiertag der nationalen Arbeit"
durch das Reichsgesetz vom 10. April 1933 erlassen
und so zum bezahlten Feiertag gemacht,...
...später hat man ihn auch als Feiertag bedacht,
wobei man dessen Ursprung wollt´ geltend machen.
Denn was man allgemein dazu sehen mag
was eigentlich dato die Geschichte sagt,
zum 1. Mai und dessen Ursprung an sich,-
der fand sich 1886 in Nordamerika
wo ein Generalstreik der Arbeiter wohl war,
zur Durchsetzung der Achtstundenschicht.
1886 beginnt im amerikanischen Chicago
als Ursprung für das Haymarket Riot*,
eine Versammlung die in einem Streik endet.
Dato hält dabei der Journalist August Spies*
(...von der Chicagoer Arbeiter-Zeitung) überdies
eine Rede, der man viel Beifall spendet.
In den nächsten Tagen, der darauf folgenden Zeit,
kam es zu diversen Ausuferungen beim Streik,
was die Verurteilung der Streikführer zur Folge hat.
Die Verurteilungen waren Willkür aus Staatswegen,
im Gedenken an diesen Arbeitskampf ist der 1. Mai zu sehen,
und ganz kurz zur nachfolgenden Zeit noch gesagt:
In Deutschland wurd´ er, in den dreißiger Jahr´n,
wie gesagt, als nationalen Feiertag proklamiert sodann,
den man dann, als diesen, auch stets gefeiert hat.
Und nach den jeweiligen deutschen Staatssystemen,
konnt´ man ihn weiterhin als Feiertag begehen...
und somit: "Guten Morgen und einen schönen Tag!“
R. Trefflich am 1. Mai 2020
Der Erste Mai wird als Tag der Arbeit, Tag der Arbeiterbewegung oder auch als Maifeiertag bezeichnet. Er ist in Deutschland, Liechtenstein, Österreich, Belgien, Teilen der Schweiz und vielen anderen Staaten ein gesetzlicher Feiertag.
Ursprüngliche Geschichte des Ersten Mai
Haymarket Riot - Am 1. Mai 1886 begann in Chicago (Illinois, USA) ein mehrtägiger, von den Gewerkschaften organisierter Streik, um eine Reduzierung der täglichen Arbeitszeit von zwölf auf acht Stunden durchzusetzen. Die mit diesem und den darauf folgenden Tagen verbundenen Ereignisse werden als Haymarket Riot, Haymarket Affair und Haymarket Massacre bezeichnet und begründeten die Tradition der internationalen Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften, den 1. Mai zum Kampftag der Arbeiterklasse zu erklären
Hintergrund - Im Oktober 1884 rief die Federation of Organized Trades and Labor Unions of the United States and Canada (heutiger Nachfolger American Federation of Labor and Congress of Industrial Organizations) zu einem landesweiten Streik für den 1. Mai 1886 auf. Ziel war die Arbeitszeitbegrenzung durch Einführung des Achtstundentages. Am 1. Mai streikten in den USA nach verschiedenen Schätzungen insgesamt zwischen 300.000 und 500.000 Menschen. Der größte Streik fand in Chicago statt und umfasste rund 90.000 Teilnehmer. Die Situation war angespannt, die Miliz wurde in Bereitschaft versetzt und z. B. die Chicago Mail rief dazu auf, ein Exempel an den zentralen Personen des Protestes, August Spies und Albert Parsons, zu statuieren, falls es zu Problemen kommen sollte.
Verlauf - Am Abend des 1. Mai 1886 fand eine Arbeiterversammlung auf dem Haymarket in Chicago statt, deren Redner der Chefredakteur und Herausgeber der anarchistischen Arbeiter-Zeitung, August Spies, war. Neben dem Streik für den Achtstundentag war einer der Gründe der Versammlung, dass die Gewerkschaft drei Wochen zuvor ihren ersten großen Sieg in Chicago verbuchen konnte: In einer Fabrik für landwirtschaftliche Geräte hatte sich die Mehrheit der Arbeiter gegen die Betriebsleitung solidarisch erklärt und wegen der unmenschlichen Arbeitsbedingungen in der Fabrik mit Streik gedroht. Für einen 12-Stunden-Arbeitstag wurden im Durchschnitt 3 USD gezahlt ( Für 3 USD bekam man im Jahr 1886 in einem Restaurant ein mageres Abend-essen). Die Folge waren Massenaussperrungen. Die dadurch 800 bis 1000 freien Stellen sollten nun mit neuen Einwanderern, die in solchen Fällen vor der Fabrikpforte Schlange standen, aufgefüllt werden. Infolge der Kampagne der Arbeiter-Zeitung meldeten sich jedoch nur 300 neue Arbeiter, was als erster großer Sieg der Gewerkschaft gewertet werden kann. Nach der Haymarket-Versammlung folgte ein mehrtägiger Streik in Chicago. Als am 3. Mai die Polizei einschritt, um eine Versammlung von Streikenden nahe dem Ernte-maschinen-Betrieb McCormick aufzulösen, wurden sechs Arbeiter erschossen und einige weitere verletzt. In der folgenden Nacht versammelte sich eine Menge von mehreren tausend Streikenden und marschierte zum Haymarket Square. Wiederum versuchte die Polizei, auch unter dem Eindruck der gewalttätigen Auseinander-setzungen zuvor, die Versammlung aufzulösen. Der Protestmarsch wurde aber fortgesetzt und verlief friedlich. Auch der Bürgermeister der Stadt, Carter Harrison Sr., ging, nachdem er die Lage überprüft hatte, früh nach Hause. Die Lage eskalierte am nächsten Tag, dem 4. Mai, als jemand eine Bombe in die Menge warf, die sich wieder am Haymarket-Square versammelt hatte. Zwölf Menschen, darunter der Polizist Mathias J. Degan, starben noch am Ort des Geschehens. Sechs weitere Polizisten erlagen später ihren Verletzungen. Die Polizei eröffnete daraufhin das Feuer und tötete und verletzte eine unbekannte Zahl von Protestierenden. Da einige der Redner dieses Tages Anarchisten gewesen waren, ging man davon aus, dass ein Anarchist die Bombe geworfen hatte. Ein Beweis für eine solche Verbindung konnte allerdings nicht erbracht werden. Bis heute ist unklar, wer die Bombe geworfen hat. Obgleich niemand überhaupt den Bombenwerfer erkannt hatte, wurden acht Männer, die den Streik mitorganisiert hatten, angeklagt und für schuldig befunden. Es gab keine Beweise für eine Verbindung der Angeklagten zu dem Bombenanschlag. Vielmehr argumentierte der Richter Joseph Gary, dass der Bombenwerfer auf Grund der Ideen der Männer gehandelt habe und diese damit ebenso schuldig seien, als hätten sie selbst den Anschlag verübt. Albert Parsons, August Spies, der Chefredakteur und Herausgeber der sozialistischen Arbeiter-Zeitung, George Engel und Adolph Fischer wurden erhängt. Louis Lingg beging in seiner Zelle Selbstmord mit einer geschmuggelten Stange Dynamit, durch die er sich selbst enthauptete (eine Quelle spricht von einer Revolverpatrone, die zwischen die Zähne geklemmt, mit einer Kerze zur Explosion gebracht wurde). Oscar Neebe wurde zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Todesurteile gegen Michael Schwab und Samuel Fielden wurden von Gouverneur Richard James Oglesby in lebenslange Haft umge-wandelt. Die Verurteilungen führten zu einem Aufschrei in internationalen Arbeiterkreisen und zu Protesten rund um die Welt. Zu den Unterstützern des Protestes gehörten unter anderem George Bernard Shaw, William Morris und Peter Kropotkin. 25.000 Menschen nahmen in Chicago an der Beerdigung der Hingerichteten teil.
1893 annullierte der Gouverneur von Illinois, John Peter Altgeld, das Urteil: „Keiner der Angeklagten konnte mit dem Fall in Verbindung gebracht werden. Die Geschworenen waren parteiisch ausgewählt.“ John F. Kennedy urteilte später über Altgeld: „Ein leuchtendes Beispiel für Zivilcourage.“
August Vincent Theodor Spies (* 10. Dezember 1855 auf Burg Landeck (Rhön), Hessen; † 11. November 1887 in Chicago, Illinois) war Chefredakteur und Herausgeber der sozialistischen Arbeiter-Zeitung und ein Sprecher der US-amerikanischen Arbeiterbewegung in Chicago. Vom Ursprung war er ein Deutscher der 1872 nach Amerika auswanderte.
Geschichte des Ersten Mai in Deutschland
Der Versuch der Weimarer Nationalversammlung, am 15. April 1919 den 1. Mai zum gesetzlichen Feiertag zu bestimmen, endete bereits 1919: Für das Gesetz, das nur auf den 1. Mai 1919 beschränkt war, stimmten SPD, DDP und Teile des Zentrums. Während die bürgerlich-rechte Opposition (DNVP, DVP) sowie weite Teile des Zentrums die Einführung des Tages der Arbeit als Feiertag überhaupt ablehnten, ging der USPD das Gesetz nicht weit genug, sie forderte zusätzlich die Einführung des 9. Novembers als Revolutionsfeiertag. Der sogenannte Blutmai (Berlin 1929) ließ die Widersprüche zwischen KPD und SPD deutlich werden.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der 1. Mai ab 1933 durch die Nationalsozialisten zum gesetzlichen Feiertag. Das Reichsgesetz vom 10. April 1933benannte ihn als Feiertag der nationalen Arbeit. Am 2. Mai 1933 wurden die Gewerkschaften in Deutschland gleichgeschaltet und die Gewerkschaftshäuser gestürmt. Im Jahr 1934 wurde der 1. Mai durch eine Gesetzesnovelle zu einem „Nationalen Feiertag des deutschen Volkes“ erklärt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der 1. Mai 1946 durch den Alliierten Kontrollrat bestätigt. Maikundgebungen durften jedoch nur eingeschränkt durchgeführt werden.
Der 1. Mai ist in der Bundesrepublik Deutschland nach den Feiertagsgesetzen der Länder ein gesetzlicher Feiertag. Die amtliche Bezeichnung in Deutschland ist durch Gesetze der einzelnen Länder geregelt. In Nordrhein-Westfalen z. B. ist der 1. Mai offiziell Feiertag als „Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde“.
In der DDR und weiteren sozialistischen Ländern wurde der 1. Mai als „Internationaler Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus“ begangen und auf die Traditionen der internationalen Arbeiterbewegung verwiesen. Symbol des 1. Mai ist die rote Mainelke.
Seit den 1980er Jahren gab es neben den politischen organisierten Demonstrationen auch regelmäßig Ausschreitungen in der Bundesrepublik, vor allem im Zusammenhang mit der Demonstration zum 1. Mai in Kreuzberg (Berlin).
Darüber hinaus gibt es seit 2001 den internationalen EuroMayDay, dessen zentrales Anliegen ist, den verschiedenartigsten Formen von Prekarisierung in Arbeit und Leben einen Ausdruck zu geben, die nach Ansicht der Organisatoren durch die klassischen Institutionen der Arbeiterbewegung und der Linken nicht (mehr) organisiert werden.[...](Quelle: Wikipedia)