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Beschönigte und reingewaschene Chronologie der "HERZOGSÄGMÜHLE" in Schongau/Peiting, in Oberbayern, im „Pfaffenwinkel“ (ca. 26km von Landsberg an der Lech entfernt; ca. 61km von Augsburg entfernt; ca. 80km von München entfernt)
Die Begriffe "Jugendwohlfahrtsgesetz", um das sich seit dem Jahre 1922 in Deutschland alles was mit „Heimerziehung“ zu tun hatte, drehte, und "Fürsorgezöglinge"/"Fürsorgeerziehung" = „FE-Insassen“ und "Freiwillige Erziehungshilfe Zöglinge" = „FEH-Insassen“, die zu Tausenden diese 'Einrichtung' durchlaufen haben, d.h. „dort untergebracht waren“ (wie man es gerne nennt), kommen in dieser Chronologie nicht vor; diese Begriffe werden von den DIAKONIE-Historikern in dieser Chronologie streng gemieden.
[ HINWEIS: Viele weiterführende Links (mit hochinteressantem Inhalt) sind im Originaltext auf der HERZOGSÄGMÜHLE-Webseite enthalten! ]
[ fortgesetzt im nächstfolgenden Beitrag ]
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Beschönigte und reingewaschene Chronologie der "HERZOGSÄGMÜHLE" in Schongau/Peiting, in Oberbayern, im „Pfaffenwinkel“ (ca. 26km von Landsberg an der Lech entfernt; ca. 61km von Augsburg entfernt; ca. 80km von München entfernt)
Die Begriffe "Jugendwohlfahrtsgesetz", um das sich seit dem Jahre 1922 in Deutschland alles was mit „Heimerziehung“ zu tun hatte, drehte, und "Fürsorgezöglinge"/"Fürsorgeerziehung" = „FE-Insassen“ und "Freiwillige Erziehungshilfe Zöglinge" = „FEH-Insassen“, die zu Tausenden diese 'Einrichtung' durchlaufen haben, d.h. „dort untergebracht waren“ (wie man es gerne nennt), kommen in dieser Chronologie nicht vor; diese Begriffe werden von den DIAKONIE-Historikern in dieser Chronologie streng gemieden.
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Herzogsägmühle im Blick auf Historie und Gegenwart (Langfassung)
[ http://www.herzogsaegmuehle.de/2513.0.html#c8141 ]
(Bearbeitungsstand: Oktober 2014)
[ präsentiert hier als: ERSTE TEIL VON ZWEI TEILEN ]
Der in Schongau residierende Herzog Christoph der Starke, 1450 bis 1493, betrieb zwischen Peiting und Schongau eine Sägemühle.
1894:
Der "Verein für Arbeiterkolonien in Bayern" ein "interkonfessioneller Wohlfahrtsverein auf christlicher Grundlage", Vorsitzender Oberkonsistorialrat Adolf von Kahl (zur Gründerzeit Pfarrer Adolf von Kahl), erwarb von 1894 bis 1905 die Anwesen in Unterobland. Es war die zweite Arbeiterkolonie in Bayern. Die erste Arbeiterkolonie wurde bereits 1887 im Simonshof (Gemeinde Bastheim) in Unterfranken gegründet. Die Anwesen in Unterobland umfassten ein Sägewerk mit Mühle an der Peitnach, daneben eine kleine Ziegelei, sowie die beiden Bauernhöfe in Unterobland.
Die Verantwortlichen für die dort und in den benachbarten Höfen in "Unterobland" zu führende soziale Einrichtung gaben dieser den Namen HERZOGSÄGMÜHLE. Die gute Verbindung zum Königshaus, das den Trägerverein und seine Ziele von Anfang an unterstützte, war ihnen wichtig.
Die damals in Deutschland bestehenden 33 Arbeiterkolonien gehen auf Überlegungen des Pastors Friedrich von Bodelschwingh von Bethel zurück, der diese unter dem Leitmotiv: "Arbeit statt Almosen" begründete. (Link: Grundsätze der Koloniearbeit)
Erster Inspektor (Direktor) der Arbeiterkolonie Herzogsägmühle war der Landwirt Josef Blank. Sein Nachfolger war von 1902 -1907 der Landwirt Ludwig Roth.
Neben dem Abgraben des Berghangs an der Peitnachschlucht zur Anlegung der Straße, welche von der Sägemühle zu den Anwesen in Unterobland führen soll, wurde von den bereits im 1. Jahr nach Gründung in Herzogsägmühle Aufnahme gefundenen 256 Arbeitslosen als erstes neues Gebäude das sogenannte Kolonistenhaus - Einweihung am 2.09.1896 (heute: Peitnachhof) gebaut.
Am 24.05.1897 wurde Herzogsägmühle durch den Ankauf des angrenzenden Oberobland mit zwei weiteren Bauernhöfen erweitert.
Am 27.08.1904 wurde der Zukauf der Wirtschaft an der Straße nach Birkland zur Kolonie Herzogsägmühle notariell verbrieft.
1905/1906 entstand die große Hofanlage für die Landwirtschaft mit Kuh-, Pferde- und Ochsenstall, der Wagenremise, der Butterei, Käserei, Schlachtraum, Bäckerei, Eiskeller, der Verwalterwohnung und Scheunenräumen im Obergeschoss.
Im 68. Lebensjahr verstarb am 1.06.1914 der Gründer der beiden bayerischen Arbeiterkolonien Simonshof und Herzogsägmühle, Pfarrer Adolf von Kahl, zuletzt Dekan von München nach fast 30jährigem Vorsitz des Vereins für Arbeiterkolonien in Bayern.
Mit Beginn des 1. Weltkrieges entleerten sich zusehends die Arbeiterkolonien von den arbeitsfähigen Männern. In Herzogsägmühle ging die Belegschaft von ca. 120 Kolonisten in der Vorkriegszeit auf nunmehr 40 Mann zurück.
Im Sommer 1915 wurden in Herzogsägmühle 40 russische Kriegsgefangene zugewiesen. Im Jungviehstall an der Säge (heute Schreinerei) war ein Gefangenenlager für 100 Mann errichtet. In dieser Zeit wurde vor allem durch die Kriegsgefangenen die Regulierung des Unterlaufs der Peitnach vollzogen. Es wurde ein gradliniger Wasserlauf zum Lech geschaffen, der die Rückstauung des Peitnachwassers bei Hochwasser im Lech und damit die Überschwemmung und Verschmutzung der unteren Wiesen und Äcker verhinderte.
Trotz der erschreckenden Geldentwertung konnte in diesen Jahren ein Dreschwagen, größere elektrische Motoren und elektrische Maschinen für die Wäscherei angeschafft werden. Die staatlichen und gemeindlichen Zuwendungen hingegen waren ebenso wie die Mitgliedsbeiträge des Trägervereins entwertet, bis sie den Weg in die Kassen fanden. Gehälter der Mitarbeitenden wurden in Naturalwerten ausgezahlt.
In den Jahren ab 1920 kam als besondere Aufgabe die Fürsorge für Jugendliche – Jungen ab dem 16. Lebensjahr, die in den vorhandenen Erziehungsanstalten für Schulentlassene nicht aufgenommen werden konnten – hinzu. Die beiden Höfe in Oberobland wurden zu einer Jugendarbeiterkolonie ausgebaut.
1935:
Die Verantwortung für die Betriebsführung in Herzogsägmühle (und im Simonshof) wird dem "Landesverband für Wanderdienst, Körperschaft des öffentlichen Rechts" (Vorsitzender ist SA-Obersturmbannführer Alarich Seidler, geboren 1897 in Konstanz, verstorben 1979 in Peiting) übertragen. Die Organisation ist dem Bayer. Innenministerium angegliedert und mit der Neuorganisation der "Obdachlosenhilfe" in Bayern beauftragt. Die Gründe für den Betriebsübergang, sind konzeptionelle und wirtschaftliche Probleme und vermutlich politischer Druck. Herzogsägmühle wird firmiert als "Zentralwanderhof HSM".
Herzogsägmühle ist herausragender Teil der öffentlichen "Wandererfürsorge", die von national-sozialistischem Geist geprägt ist. Herzogsägmühle wird wesentlich erweitert (bis auf 1.000 Aufnahmemöglichkeiten) und differenziert (z.B. eigene Abteilung für Jugendliche mit zahlreichen Ausbildungsmöglichkeiten, "Sammel- und Siebestelle" für "Nichtsesshafte" für alle Einrichtungen im links- und rechtsrheinischen Bayern, Krankenhaus, Altenheim). Die frühere Freizügigkeit der Betroffenen, Hilfe in Herzogsägmühle anzunehmen oder nicht, ist abgeschafft, den aufgrund neuer rechtlicher Regelungen "eingewiesenen" "Insassen" droht bei gravierender "Auffälligkeit" die Einweisung in das Konzentrationslager Dachau.
1941/1942
20 französische und serbische Kriegsgefangene arbeiten im Torfwerk und in der Landwirtschaft Herzogsägmühle und von Herzogsägmühle aus bei Bauern in der Umgebung; 1942 kommen an ihre Stelle 50 russische Kriegsgefangene.
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Eine Verhandlung oder ein Verfahren ohne QUALIFIZIERTEN juristischen Rechtsbeistand, Recht und Gesetz ist wie ein Gebäude ohne Fundament – ein Kartenhaus.
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Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit; sie bedarf ständiger Wachsamkeit.
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