Hallo,
ich bin auf der Suche nach Leuten, die als Kinder wie ich im ehemaligen Rot-Kreuz-Kinderheim Bad Dürrheim waren.
Dort habe ich im Jahr 1967 Schlimmes erlebt:
Meine Schwester, damals knapp fünf, und ich, knapp sieben Jahre alt, kamen für sechs Wochen mit einer sogenannten Kinderverschickung in das Kindererholungsheim. Ich dachte zwar, es sei früher gewesen, aber meine Mutter meint sicher, dass es 1967 war.
Während meine kleine Schwester völlig unbehelligt blieb, wurde ich vom ersten Tag an durch die für uns zuständige Kinderschwester "gemobbt".
Das äußerte sich zum Einen darin, dass ich ab Tag eins zuständig war für das Ausleeren sämtlicher Nachttöpfe und wenn ich mich dabei übergab, mein Erbrochenes essen mußte.
Ich wurde von besagter Schwester in der Badewanne unter Wasser gedrückt - mehrmals - und wenn ich, während sie mich verprügelte, vor Angst unter mich gehen ließ, von ihr in der Badewanne kalt abgeduscht.
Geschlagen wurde ich völlig grundlos. Zeitweise wurde ich nachts aus dem Schlaf gerissen und mußte mich im Schlafanzug - ohne Hausschuhe - auf den Flur vor den Schlafsaal stellen, durfte dabei die Wand nicht berühren - mich also nicht anlehnen.
Einmal wurde ich geschlagen, weil sich meine kleine Schwester beim Herumrutschen auf der Veranda einen Holzsplitter in den Po zugezogen hatte. Mir wurde vorgeworfen, ich hätte aufpassen müssen.
Ich wurde geschlagen, wenn die gewaschene Wäsche an die Kinder verteilt wurde und ich die Wäsche meiner Schwester und mir nicht identifizieren konnte - obwohl man durch die von der Mutter eingenähten Namensschilder diese leicht hätte den jeweiligen Kindern zuordnen können.
Im Nachhinein betrachtet war es also reine Schikane.
Derweil wurden Postkarten in unserem Namen nach Hause geschrieben, wo alles positiv geschildert wurde.
Gegen Ende der Maßnahme brachen die Windpocken im Heim aus und wir kamen auf die Quarantänestation. Von da an ging es mir gut und ich wurde dort freundlich behandelt.
Meine Mutter durfte uns nach ca. 7 Wochen abholen. Sie erhielt Freitags ein Telegram, dass wir Montags abreisebereit seien. Sonntags reiste sie zwar bereits in Bad Dürrheim an, durfte uns aber Montags erst fünf Minuten vor Abfahrt des Busses zum Bahnhof in Empfang nehmen.
Sie stellte fest, dass ich überängstlich und noch zurückhaltender war als vorher. Ich war blaß und meine Augen zeigten tiefe Ringe. Als sie mich im Zug zur Toilette begleitete, gewahrte sie die Striemen auf Rücken, Po und Armen.
Meine Eltern haben, wie sie sagen, damals Anzeige beim Gesundheitsamt Köln erstattet, wo wir lebten, und mein Körper sei dazu auch fotografiert worden.
Es gab aber kein Verfahren. Stattdessen kam ein Entschuldigungsschreiben der Klinikleitung und es wurden zwei kleine Schwarzwaldpuppen geschickt für meine Schwester und mich.
Dies sind meine Erlebnisse aus der Kinderzeit. Als Fazit daraus besteht bei mir noch heute eine Angst vor Wasser (Schwimmbecken) und ich habe nie das Schwimmen gelernt, weil ich es nicht aushalte, wenn mein Kopf unter Wasser gerät.
Leider habe ich bisher niemanden getroffen, der zur gleichen Zeit in dem Heim war und ähnliches erlebt hat. Deshalb starte ich auf diesem Weg den Versuch entsprechende Kontakte zu finden, und freue mich über Rückmeldungen.
ich bin auf der Suche nach Leuten, die als Kinder wie ich im ehemaligen Rot-Kreuz-Kinderheim Bad Dürrheim waren.
Dort habe ich im Jahr 1967 Schlimmes erlebt:
Meine Schwester, damals knapp fünf, und ich, knapp sieben Jahre alt, kamen für sechs Wochen mit einer sogenannten Kinderverschickung in das Kindererholungsheim. Ich dachte zwar, es sei früher gewesen, aber meine Mutter meint sicher, dass es 1967 war.
Während meine kleine Schwester völlig unbehelligt blieb, wurde ich vom ersten Tag an durch die für uns zuständige Kinderschwester "gemobbt".
Das äußerte sich zum Einen darin, dass ich ab Tag eins zuständig war für das Ausleeren sämtlicher Nachttöpfe und wenn ich mich dabei übergab, mein Erbrochenes essen mußte.
Ich wurde von besagter Schwester in der Badewanne unter Wasser gedrückt - mehrmals - und wenn ich, während sie mich verprügelte, vor Angst unter mich gehen ließ, von ihr in der Badewanne kalt abgeduscht.
Geschlagen wurde ich völlig grundlos. Zeitweise wurde ich nachts aus dem Schlaf gerissen und mußte mich im Schlafanzug - ohne Hausschuhe - auf den Flur vor den Schlafsaal stellen, durfte dabei die Wand nicht berühren - mich also nicht anlehnen.
Einmal wurde ich geschlagen, weil sich meine kleine Schwester beim Herumrutschen auf der Veranda einen Holzsplitter in den Po zugezogen hatte. Mir wurde vorgeworfen, ich hätte aufpassen müssen.
Ich wurde geschlagen, wenn die gewaschene Wäsche an die Kinder verteilt wurde und ich die Wäsche meiner Schwester und mir nicht identifizieren konnte - obwohl man durch die von der Mutter eingenähten Namensschilder diese leicht hätte den jeweiligen Kindern zuordnen können.
Im Nachhinein betrachtet war es also reine Schikane.
Derweil wurden Postkarten in unserem Namen nach Hause geschrieben, wo alles positiv geschildert wurde.
Gegen Ende der Maßnahme brachen die Windpocken im Heim aus und wir kamen auf die Quarantänestation. Von da an ging es mir gut und ich wurde dort freundlich behandelt.
Meine Mutter durfte uns nach ca. 7 Wochen abholen. Sie erhielt Freitags ein Telegram, dass wir Montags abreisebereit seien. Sonntags reiste sie zwar bereits in Bad Dürrheim an, durfte uns aber Montags erst fünf Minuten vor Abfahrt des Busses zum Bahnhof in Empfang nehmen.
Sie stellte fest, dass ich überängstlich und noch zurückhaltender war als vorher. Ich war blaß und meine Augen zeigten tiefe Ringe. Als sie mich im Zug zur Toilette begleitete, gewahrte sie die Striemen auf Rücken, Po und Armen.
Meine Eltern haben, wie sie sagen, damals Anzeige beim Gesundheitsamt Köln erstattet, wo wir lebten, und mein Körper sei dazu auch fotografiert worden.
Es gab aber kein Verfahren. Stattdessen kam ein Entschuldigungsschreiben der Klinikleitung und es wurden zwei kleine Schwarzwaldpuppen geschickt für meine Schwester und mich.
Dies sind meine Erlebnisse aus der Kinderzeit. Als Fazit daraus besteht bei mir noch heute eine Angst vor Wasser (Schwimmbecken) und ich habe nie das Schwimmen gelernt, weil ich es nicht aushalte, wenn mein Kopf unter Wasser gerät.
Leider habe ich bisher niemanden getroffen, der zur gleichen Zeit in dem Heim war und ähnliches erlebt hat. Deshalb starte ich auf diesem Weg den Versuch entsprechende Kontakte zu finden, und freue mich über Rückmeldungen.